In meiner kleinen Welt macht es gerade aber Sinn!

Mein Kind steht gerade auf und läuft mit verschlafenden Augen und seinem Schlafzeug ins Bad. Ich sage zu ihr, dass sie sich ausziehen könne. Sie guckt mich an und ich nehme es als Aufforderung, ihr zu helfen. Sie ruft irritiert: "Neeein Mama!" und beginnt zu weinen. Ich frage, was los sei und sie steigert sich hinein. Weint mehr und lauter. Ich muss nachdenken. Ich frage sie: "Soll ich den Knopf wieder zu machen?" Sie antwortet schluchzend mit einem "Ja". Ich drücke den Knopf zu und sie guckt mich mit einem Lächeln an und sagt: "Mama ich allein macht. Ich alleine macht ja!?"

In unserer Erwachsenenwelt machen manche Dinge leider keinen Sinn mehr und nur deswegen, weil wir verlernt haben, uns achtsam  und auf Augenhöhe der Kinder hinzugeben. Manche verstehen die Signale der Kinder als Trotz, als Bock, als Anstrengung. Ja selten sind siedas auch. Dennoch wollen wir aus ihnen schnell erwachsene Kinder machen, bejammern aber, dass die Zeit so schnell vergeht und sie leider nicht ewig süß und klein bleiben. Auf das Leben gesehen, ist dieser kleine Moment mit meiner Tochter ein Glühwürmchen. Aber für sie war es die Welt. Ihre Welt. Sie will. Sie kann. Zu verstehen, dass auch 2 und 3 jährige Kinder nicht vertsehen können, was wir tagtäglich da von ihnen erwarten (und damit meine ich nicht kindgerechte Alltagsbewältigungen, sondern vielmehr dass wir erwarten, ein Kind müsse in dem Alter empathisch sein oder verstehen können, welch Auswirkung es hat, es müsse wissen, dass wir in 5 Minuten den Zug verpassen, wenn wir uns nicht beeilen...) Was wir in über 30 Jahren an (Lebens-) Erfahrungen gemacht haben, können wir nicht von einem Kleinkind erwarten. Es darf Zeit haben, sich selbst zu entdecken und nicht in die Schiene der Funktionalität, des Perfektionismus und der Weisungsempfänger zu fahren.

Es hilft, durchzuatmen und zu fragen, in Arm nehmen und Ernst nehmen. Statt abzuwerten, zu verlangen, herunterzudrücken.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0